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Der Aufstieg des Unternehmens Stadler Form ist beispielhaft für den erfolgreichen Weg, den ein Mensch mit starker Vorstellungskraft, einer Portion Mut und die Unterstützung durch Freunde und Familie gehen kann. Angefangen aus einem persönlichen Bedürfnis heraus, gehört die junge Firma mittlerweile zu einem mit mehreren Designpreisen ausgezeichneten Hersteller von geschmackvoll "verpackter" Technik im Luftbehandlungsbereich. Zum Sortiment zählen neben Stand- und Bodenventilatoren noch Luftreiniger, Bedufter, Luftent- und befeuchter sowie typische Schweizer Küchengeräte.
Inhalt:
1998 wurde Stadler Form im schweizerischen Kanton Zug von Herrn Martin Stadler, zusammen mit seinem Bruder und einem Buchhalter, als Trio gegründet. Der Initiator liebt Produkte mit zeitloser klarer Form und echter Persönlichkeit. Selbst Luftverbesserer sollen nicht schlicht in der Ecke verschwinden, sondern dürfen zum Star der gesamten Raumeinrichtung erhoben werden. Von dieser Idee beflügelt wurde in enger Zusammenarbeit mit Designer Matti Walker ein erster Prototyp entwickelt. Das 1999 veröffentlichte Produkt mit dem sympathischen Namen Fred ist mehr als ein gewöhnlicher Luftbefeuchter. Durch spielerische Elemente löst es die Wahrnehmungsnorm bezüglich Haushaltgeräten auf und wird zum Lieblingsstück der Designszene. Es folgten jährlich weitere Geräte zur Luftbehandlung sowie auch Küchenutensilien. Preisgekrönt mit dem iF product design award wurden unter anderen Standventilator Charly Der red dot design award ging 2013 gleich an mehrere Produkte: Albert, Oskar big und Anna sowie 2014 an Luftwäscher Robert und 2015 an Hygrometer Selina. Namhafte Künstler und Gestalter wie Carlo Borer und Fabian Zimmerli überraschen jedes Jahr aufs Neue mit klug konzipierten und bedienungsfreundlichen Geräten. Im Laufe der Zeit kamen in die Führungseben der heutigen Aktiengesellschaft mal mehr und mal weniger Aktionäre dazu, aktuell (Stand 2016) wird Stadler Form wieder von dem ursprünglichen Gründungstrio geleitet.
Alle Besonderheiten der Stadler Form Produkte auf einen Blick:
Gegründet wurde das Unternehmen Stadler Form von Namensgeber Martin Stadler im Spätsommer 1998. Bereits zuvor hatte Herr Stadler den Wunsch sich selbstständig zu machen, aber bis zum handfesten Entschluss, all sein Geld und seinen Mut für den Traum zusammenzunehmen, war ein sehr kalter Winter in der Schweiz vonnöten. Die schnell auskühlende Wohnung des damals Mittdreißigers musste stark beheizt werden, was flugs zu trockene Schleimhäuten und rissiger Haut führte. So oder so ein höchst unangenehmer Dauerzustand. Um nach einem geeigneten Luftbefeuchter zu schauen, durchforstete der spätere Gründer in der Zuger Innenstadt gründlich alle Elektrofachmärkte. Mehr als drei Stunden später kam er jedoch ohne Gerät nach Hause und berichtete seiner damaligen Freundin, jetzt Ehefrau, es passe auch gar nichts in ihre cool eingerichtete Wohnung! Die Auslage in den mittelständischen Geschäften war nicht grade von den neuesten Trends aus New York und Mailand inspiriert, sondern leicht angestaubt, wie es in Kleinstädten üblich ist. Die verfügbaren Modelle schienen dem designorientierten Gründer zu weiß, zu grau, eher langweilig und schnöde. Aber damit ein Luftbefeuchter eine gute Leistung erzielt, muss er mitten im Zimmer stehen. Das Gerät ist dadurch sehr präsent und vom Sofa wie vom Esstisch aus ständig sichtbar. Kurz gesagt, es soll nicht nur funktionieren, sondern auch schön sein. So kam Herr Stadler die Idee, selbst ein modernes Modell mit dem gewissen Pep zu produzieren. Vorausschauend erkannte er eine Nachfrage an solchen, deutlich schickeren Haushaltsgeräten. Wäre er nicht vollkommen von seiner Idee überzeugt gewesen, hätte er nicht seine feste und lukrative Anstellung als Marketing Verkaufsleiter bei Illycaffè gekündigt und sich selbstständig gemacht. In seiner vorherigen Berufslaufbahn hatte er bereits viel über ansprechendes, funktionales Design, Alleinstellungsmerkmale von Produkten und deren Distribution gelernt. Doch zur Firmengründung brauchte er neben seinem Vorwissen auch einen soliden finanziellen Puffer sowie beratende Unterstützung. Martin Stadler gewann seinen Bruder und einen verlässlichen Buchhalter als Teilhaber für das Projekt, so startete die Firma Stadler Form als Familienunternehmen. Das erste Büro wurde oben im Garagenhäuschen der Stadlerschen Wohnung bezogen, von dort aus begann die Phase der Entwürfe, Basteleien und durchgearbeiteten Nächte. Da Herr Stadler aber gelernter Kaufmann und nicht Techniker war (mittlerweile hat er fehlende Kenntnisse sehr gut aufgeholt), fehlte ihm zu dem Zeitpunkt noch ein entscheidender Mitarbeiter.
Den Prototypen eines neuen Produktes herzustellen ist eine langwierige und teure Angelegenheit. In der Schweiz zahlt man für die Entwicklungsphase eines einzigen Geräts gut ein paar hunderttausend Franken. Das Design muss also absolut stimmig sein, bevor ein Unternehmen sich an diesen Schritt von der Idee zur materiellen Realisation macht. Herr Stadler selbst hatte seit jeher eine Vorliebe und Auge für geschmackvolle Einrichtung. Mit dem maßstabsgetreuen Entwurf und der technischen Umsetzung eines Produktdesigns hatte er allerdings keinerlei Erfahrung. Und wie so oft stand auch hinter diesem aussichtsreichen Gründer eine starke Frau an seiner Seite. Als Herr Stadler seine Überlegungen zuhause mitteilte, kamen zuerst seiner Gefährtin die runden, ungewöhnlichen Büromöbel des befreundeten Matti Walkers in den Sinn. Sie war bereits mit Walkers Arbeiten vertraut und schlug ihn als führenden Designer für das junge Unternehmen vor. Herr Walker, den eine innige Freundschaft zum Firmengründer verbindet, sagte auf Nachfrage sofort zu. So wurde schon ein Jahr nach Firmengründung der erste Prototyp des Luftbefeuchters Fred in der Schweiz hergestellt und vertrieben.
Mit Walker lief die enge Zusammenarbeit von Anfang an sehr vertraut und trug neben den zahlreichen Produktentwicklungen, bis heute stammen gut zwei Drittel aller Stadler Produkte von ihm, auch die Früchte mehrerer internationalen Auszeichnungen. Neben Walker wurden nach und nach auch andere Gestalter beauftragt. Alle Designer sind externe freie Mitarbeiter und ganz bewusst nicht fest angestellt. Diese Art der Zusammenarbeit macht die spontane Kommunikation manchmal etwas komplizierter als bei Festangestellten an Ort und Stelle, dennoch ist es eine gute Entscheidung für die Firma. Sie hat sich sogar als unumgängliches Credo manifestiert, denn so bleibt der Geist offen und die Produktschöpfer bekommen keinen firmeninternen Tunnelblick. Die selbstständige Arbeit ermöglicht den Kreativen ausreichend Zeit für Inspirationen aus dem "echten" Leben, aus Zeitschriften und Reisen.
Als zweiter Visionär kam Herr Carlo Borer mit an Bord. Borer war Herrn Stadler bereits aus der Zeit bei Illycaffè bekannt, dort hatte er eine Kaffeemaschine gestaltet. Diesen früheren Kontakt hat der kommunikative Unternehmensgründer wiederaufgefrischt und Herr Borer willigte sogleich ein, für Stadler Form einen Ventilator zu entwerfen. Er ist in erster Linie Künstler, nicht Produktgestalter und grade deswegen mit seinen freigeistigen Ideen ein echter Gewinn für die Firma.
Alle technischen Geräte vom Staubsauger zum Tintenstrahldrucker werden natürlich in Form und Farbe gestaltet. Allerdings ist die Priorität dieser Disziplin Auslegungssache und unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Bei Stadler Form steht vollendetes Design, zusammen mit Qualität in Konstruktion und Technik, von Anfang an klar an oberster Stelle der Unternehmensziele.
Mittlerweile werden Gestalter aus aller Welt aufmerksam auf den Schweizer Hersteller und bewerben sich regelmäßig alle ein bis zwei Monate mit ihrem Portfolio bei Stadler Form. Ausländische Bewerbungen werden stets höflich abgelehnt, die Produktdesigner mit Wohnsitz in der Schweiz aber eingehend geprüft. Denn an der Richtlinie, dass alle Designer extern arbeiten und aus dem eigenen Land stammen, hält die Unternehmensführung auch in Zukunft fest. Das Gütesiegel "Schweizer Design" ist eine wichtige Positionierungsstrategie für Stadler Form.
Die Ideen für neue Produkte stammen nicht aus Markt- und Trendforschung, sondern werden ausschließlich intern bewertet und mit landestypischer Diskretion vor der allgemeinen Markteinführung nicht groß herumgezeigt. Bloß die engsten Mitarbeiter werden von Unternehmensführung und Gestaltern befragt. Meist ist bei der Produktentwicklung etwas Glück im Spiel und vor allem das richtige Gespür des an seinen Mitmenschen interessierten Gründers. Denn Herrn Stadler entscheidet letztendlich für oder gegen einen Entwurf. Seine Menschenkenntnis zeigt sich in dem erfolgreichen Sortiment: die entwickelten Neueinführungen kommen in der Regel sehr gut auf dem Markt an. Doch auch Flops gehören zum Geschäftsleben dazu und kamen selbst bei Stadler Form schon vor. Solche Produkte werden dann wieder aus dem Sortiment genommen.
Von Zug aus werden die vielfältigen luftbehandelnden Modelle dann weltweit vertrieben. Die Firma hat durchaus den Anspruch Design für den Weltgeschmack zu entwickeln, doch die Vorlieben der Kunden sind in den Ländern bzw. Kulturen recht unterschiedlich. In Japan und den südeuropäischen Ländern beispielsweise werden kräftige Farben wie gelb, grün und orange auch bei Haushaltsgeräten geliebt und gefordert. In Deutschland geht die Tendenz eher zu nördlich kühlen, reduzierten Tönen wie schwarz, weiß und zeitlosem grau-metallic. Farben sind hierzulande zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber wesentlich weniger im Privathaushalt eingesetzt. Der anhaltende Trend im deutschen Markt ist eher schlicht, reduziert, gern auch eckig, kantig, seriös und gradlinig. Beispielsweise kommt der Ventilator Q mit seiner deutlichen Formsprache sehr gut in der Bundesrepublik an. Er ist für ein Luftgerät auf den ersten Blick ungewöhnlich geformt aber bei weitem nicht so verspielt wie das Produkt Fred. Dieser wiederrum ist in Italien sehr beliebt, die lebensfrohen Südländer mögen es gern verschnörkelt bis opulent.
Auch hinsichtlich der bevorzugten Gerätegröße gibt es international merkliche Unterschiede, was sehr durch die Wohngewohnheiten geprägt ist. Die Japaner kaufen vornehmlich kleine Geräte, denn ein auch gutverdienender Manager lebt in Tokio ganz selbstverständlich in einer 18m2 Wohnung mit platzsparender Kochnische und Klappbett. Da muss jegliche Möblierung und Ausstattung entsprechend integrierbar sein. In Amerika, mit den endlos weiten Landstrichen, dem Gefühl der Luftigkeit und Freiheit und einer Kultur des Zeigen-was-man-hat ist "everything big" Devise! Vor allem große Geräte bestimmen die Nachfrage in den Staaten.
Stadler Form bietet daher mit einem ausgewählten, eher schlanken Sortiment von 25 Geräten (plus Farbvarianten) in genau den richtigen Farben und Formen, Produkte für den Geschmack von Nord nach Süd, von Ost nach West. Zum eigenen Stil gelangt man eben nicht durch viel von Allem, sondern Konzentration auf das Wesentliche.
Neben den unterschiedlichen Prägungen hinsichtlich des Designs ist der Qualitätsanspruch an die Produkte überall gleich wichtig. Um diese unter stetiger Kontrolle zu haben, war es ursprünglich das angestrebte Ziel von Stadler Form, alle Geräte direkt in der Schweiz zu produzieren. Die Umsetzung dieses Traums erwies sich aber als zu schwierig. Da die Produktion im eigenen Land für die Hersteller unüberwindbar teuer ist, ging nach den ersten drei Jahre in der Schweiz das Geld zuneige. Eine Entscheidung zugunsten der Wirtschaftlichkeit musste getroffen werden, heute läuft die Produktion aller Geräte in China.
In der Volksrepublik sind die allgemeinen Kosten zwar geringer, dafür aber die Qualitätsaufwendungen, inklusive stetiger Prüfung, ein enormer Posten. Ein Country Manager und ein Team von Schweizern ist bei jeder Produktionsphase direkt vor Ort in China, doch Schwankungen in der Produktionsqualität kommen in jedem Land vor, so auch im Reich der Mitte. Um dem vorzubeugen, ist der Geschäftsführer selbst bis zu fünf Mal im Jahr in China. Die persönliche Verbindung zum Auftraggeber spiegelt sich in einer guten Qualität wieder. Und die ist, bei so aufsehenerregenden Produkten wie von Stadler Form, entscheidend für die Bewertung der Käufer.
Der stationäre Handel über Einzelhandel und Kaufhäuser ist in der Schweiz sehr stark ausgeprägt, macht ca. 70% vom Umsatz aus. Interessierte Menschen wollen die Produkte in die Hand nehmen und von allen Seiten genau befühlen, bevor sie sich zum Kauf entschließen - da muss einfach alles stimmen.
Auch im Internetvertrieb war Stadler Form in der Schweiz sehr früh mit dabei, da sie die Online-Seiten dort selbst betreuen. Der Onlineabsatz war vor allem in der Anfangszeit stark wachsend. Dann gab es eine Phase wo der Markt von Überangebot und Nachahmerprodukten überschwemmt wurde. Nach der kritischen Zeit hat sich das Online-Geschäft wieder erholt, das Wachstum ist jetzt langsamer, qualitativer: 30% der Verkäufe in der Schweiz gehen über Online Händler oder werden online getätigt.
Wir von Creoven.de arbeiten eng mit den Distributoren von Stadler Form zusammen, um Ihnen auch hier in Deutschland zeitgleich zur dortigen Markteinführung die neuesten Produktentwicklungen präsentieren zu können.
Welche Ideen der Hersteller für die Zukunft hat und was Herr Stadler angehenden Firmengründern mit auf den Weg geben möchte, lesen Sie im einmaligen Creoven-Interview mit Martin Stadler!
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