Ratgeber Fensterventilator


Inhaltsverzeichnis:

  1. Funktionsweise
  2. Modellunterschiede
  3. Nutzen der Ventilatoren
  4. Anwendbare Normen
  5. Im Vergleich mit anderen Formen an Ventilatoren

Fensterventilatoren dienen der Raumentlüftung und gehören der Familie der Kleinlüftungsanlagen an. Diese entfernen unangenehme Gerüche oder verhindern gar die Bildung von Schimmel. Aus diesem Grund finden die motorisierten Geräte in erster Linie in feuchten Räumen mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Entlüftung Anwendung. So sind diese unter anderem in Großküchen oder in der allgemeinen Gastronomie zu finden und konnten in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Zuspruch gewinnen.
Aber auch im Zuge der zunehmenden Energiespar - Anforderungen bei renovierten oder neuen Häusern, welche vor allem über Wärmedämmmaßnahmen umgesetzt werden, stellen Ventilatoren eine passende Alternative zum Ausgleich des Raumklimas dar.

Funktionsweise


Im Allgemeinen handelt es sich bei Ventilatoren um Strömungsmaschinen, die kontinuierlich Luft bzw. Gase befördern. Von elektrischen Motoren angetrieben, wird die erzeugte Energie durch ein Laufrad auf das Fördermedium übertragen. Bei den Bauarten können im Grunde Axial - und Radialventilatoren unterschieden werden, wobei auch weitere Formen wie halbaxiale oder halbradiale Bauarten zur Verfügung stehen. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein möglichst hoher Wirkungsgrad mit dem jeweiligen Gerät erreicht werden kann, um letztlich die entstehenden Energiekosten so gering wie möglich zu halten.

axiale Fensterventilatoren


Bei den Fensterventilatoren wird vordergründig die axiale Bauweise verwandt, die hauptsächlich bei niedrigem Druck und gleichzeitiger großer vorhandener Luftmenge Anwendung findet. Neben der Be - und Entlüftung gehört dementsprechend auch die Heizung oder Kühlung zu den meist genutzten Anwendungsgebieten. Axiale Bauweise bedeutet hierbei, dass das Laufrad parallel bzw. axial zur Luftrichtung verläuft, was beispielsweise der Funktionsweise von Propellern an Flugzeugen ähnelt. Der Ventilator zieht die Luft aus dem Raum von allen Seiten an und gibt diese mithilfe der Schaufeln des Laufrades wieder in die axiale Richtung ab.

Hinweis: Da Fensterventilatoren entweder dafür sorgen, dass Luft nach außen oder aber in den Raum geleitet wird, ist ein zusätzliches Lüftungssystem für die Luftzufuhr notwendig, um einen gleichbleibenden Luftdruck im Raum zu generieren. Zur Umsetzung existieren unterschiedliche Möglichkeiten, sei es durch einen zusätzlichen (in der Laufrichtung umgekehrten) Ventilator, durch ein Lüftungsgitter oder beispielsweise auch durch einen Fensterfalz - Lüfter. Welche Variante letztlich verwendet wird, hängt von der gegenwärtigen Raumsituation und den Anforderungen ab.



Einbau der Geräte


Ein zentraler Grund dafür, warum Fensterventilatoren an Beliebtheit zunehmend gewinnen, liegt in der vergleichsweise einfachen Montage begründet. Dennoch ist handwerkliches Wissen beim Einbau erforderlich, weshalb die Montage auch von Profis durchzuführen ist. Zu den groben und wichtigsten Schritten hierbei zählen:


Achtung: Aufgrund der Arbeit mit Strom sind Elektrofachmänner bei der Montage der Geräte unabdingbar.


Einsatzorte 


Neben der erwähnten Gastronomie können die Geräte in sämtlichen Raumformen den erwünschten Nutzen bringen. Hierzu zählen beispielsweise:


  • Wohnraum
  • Konferenzräume
  • Büros
  • Werkstätten
  • Sämtliche Arten an Aufenthaltsräumen
  • Einzelhandel

Eine Großküche als ein Anwendungsort für Fensterventilatoren.

Im Grunde können Fensterventilatoren überall dort angewendet werden, wo ein umfassender Luftaustausch wichtig ist; sei es aufgrund schlechter Luftqualität durch den Aufenthalt vieler Menschen in einem Raum oder durch Geruchsbildung, die beispielsweise in Großküchen entsteht.


Modellunterschiede


Bei der Wahl eines Fensterventilators spielen zum einen die vorhandene Fensterart und zum anderen die Steuerungsart eine wichtige Rolle. Mit Blick auf die Lüftungsansprüche des jeweiligen Raumes sollten die beiden Aspekte bei der Wahl mit herangezogen werden.

Vor der Anschaffung eines passenden Fensterventilators ist zu beachten, ob das jeweilige Fenster auch für das Gerät geeignet ist. So sind zahlreiche Modelle beispielsweise nicht für den Einbau in aufklappbare Doppelfenster verwendbar. In solch einem Fall können allerdings spezielle Systemzubehörteile erworben werden, die eine Montage in Doppelfenstern ermöglichen. Insgesamt können die Geräte aber in fast jedes Fenster eingebaut werden, so beispielsweise auch in Dachfenstern.

 Im Grunde können zwei Steuerungsarten bei Fensterventilatoren unterschieden werden, die manuelle und die sensorgesteuerte automatische Steuerung.


Nutzen der Ventilatoren


Nicht nur die vergleichsweise einfache Montage kann als Vorteil der Systeme gewertet werden. Auch im Hinblick auf Faktoren wie der Luftaustausch, die Lautstärke, die Kosten, der Aufwand für die Reinigung oder die flexible Anwendbarkeit lassen sich einige Punkte zusammenfassen, die die Verwendung solcher Ventilatoren befürworten. Insgesamt muss das verwendete Gerät aber zu den individuellen Räumlichkeiten des Anwenders passen, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erhalten. Um stets frische Luft im Raum zu haben, muss nicht selten nur ein Ventilator, sondern eine Kombination aus verschiedenen Ventilatoren gefunden werden. Hierbei gehört die Berechnung der Luftmenge zu den zentralen Maßnahmen für das jeweilige Lüftungskonzept. So ist beispielsweise der Luftmengenbedarf in Großküchen weitaus größer als beispielsweise in einer Tagungsräumlichkeit.

Vorteile von Fensterventilatoren:


Lüftung


Der Luftaustausch ist in vielen Bereichen essentiell, um zum einen Schimmel vorzubeugen oder auch unangenehme Gerüche zu entfernen, wie beispielsweise Schweißgeruch oder Toilettengerüche. Letztlich ermöglichen Fensterventilatoren aber auch die ständige Zufuhr von frischer Luft, was beispielsweise in Büros oder Klassenräumen ein zentraler Aspekt dafür ist, dass auch effektiv gearbeitet bzw. gelernt werden kann.


Des Weiteren können mit Lüftungsanlagen wie Fensterventilatoren aber auch Energie eingespart werden, insofern die Wahl des jeweiligen Ventilators passend für die Räumlichkeit ist, was nicht zuletzt durch die jeweilige energetische Effizienz der Geräte erreicht werden kann.

Lautstärke


Fensterventilatoren besitzen einen vergleichsweise geringen Geräuschpegel, was schließlich eine Nutzung im Wohnbereich begünstigt. So können die Geräte auch in Kindergärten oder sogar in Schlafzimmern genutzt werden, ohne dass sich die Geräusche gesundheitsschädlich auf den Körper auswirken.



Preis


Die Geräte gelten als preisgünstige Möglichkeit, Räumlichkeiten mit frischer Luft zu versorgen. Doch nicht nur die Anschaffungskosten können als gering eingeschätzt werden, auch die Instandhaltungskosten sind im Vergleich marginal. Den größten Kostenfaktor stellen nach jahrelanger Nutzung die Energiekosten dar, welche allerdings durch die Verwendung von energieeffizienten Geräten um einen erheblichen Anteil reduziert werden können.



Reinigung


Die Geräte können auf einfache Weise aufgrund der meist vorhandenen Klicktechnik des Gehäuses gereinigt werden und sind in der Regel auch wartungsfrei, was letztlich auch einen geringeren Kostenaufwand bedeutet.



Flexibilität


Flexibel sind Fensterventilatoren zum einen durch die vergleichsweise einfache Montage, weil sie in unterschiedliche Fensterarten eingebaut und dadurch grundsätzlich innerhalb der Räumlichkeit an verschiedenste Standorte montiert werden können. Zum anderen zählen sie zu den zentralen Maßnahmen in Kombination mit anderen Ventilator - Arten für die Umsetzung eines umfangreichen Lüftungskonzepts.


Anwendbare Normen


Es existieren unterschiedliche Normen und Richtlinien, die bei Verwendung von Lüftungssystemen in Form von Fensterventilatoren zu beachten sind. Eine zentrale Norm von Lüftungssystemen in Wohnungen und Raumgruppen stellt beispielsweise die Norm DIN 1946-6 dar, die die Erstellung eines Lüftungskonzeptes erfordert und letztlich auch die Bestimmungen für die sogenannte ventilatorgestützte Lüftung aufgreift. In diesem Zuge ist ebenfalls die DIN 18017-3 zu nennen, die im Gegensatz zur DIN 1946 - 6 fensterlose Räume umfasst, wozu innenliegende Bäder, Küchen oder Toilettenräume zählen. Aktualisiert wurden beide Normen im Jahr 2009, um unter anderem auch den europäischen Richtlinien zu entsprechen. So fordert die Energiesparverordnung EnEV im §6 zum einen, dass ein bestimmter Mindestwert an Luftdichtheit vorhanden sein muss, zum anderen aber auch ein Mindestmaß an Luftaustausch. Der Mindestluftwechsel kann mit dem geforderten Lüftungskonzept aus DIN 1946 - 6 dargelegt werden. Fensterventilatoren stellen in diesem Zusammenhang eine mögliche Maßnahme zur Lüftung dar, indem diese unter Einbehalt bestimmter Richtlinien einen Luftaustausch ermöglichen.


Im Vergleich mit anderen Formen an Ventilatoren

Vor allem im gewerblichen Bereich werden zur Realisierung eines geeigneten Lüftungskonzepts nicht nur Fensterventilatoren, sondern meist eine Kombination aus verschiedenen Arten an Geräten verwendet. Dies kann für die optimale Be - und Entlüftung von Vorteil sein, da so alle Bereiche eines Raumes abgedeckt werden können.

Wie der Name bereits erwähnt, wird diese Form des Ventilators vor allem in kleinen Räumlichkeiten, im Besonderen in fensterlosen Bädern, eingesetzt. Dieser wird im Gegensatz zum Fensterventilator nur an die Wand montiert und dient vordergründig dazu, Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche zu vermeiden. Insgesamt sind sich beide Modelle aber sehr ähnlich, da ein Kleinraumventilator mit dem passenden Aufsatz auch zu einem Fensterventilator umfunktioniert werden kann.

Hierbei handelt es sich um komplexe Lüftungsgeräte mit einem Luftkanalsystem, das eine umfassende Lüftung mehrerer Räume gleichzeitig ermöglicht. Hierbei können Geräte mit zentraler Abluftführung sowie dezentraler Zuluftführung und Geräte mit zentraler Abluft - sowie Zuluftanlage unterschieden werden. Ein Fensterventilator stellt in diesem Zusammenhang im Grunde eine mögliche dezentrale Lüftungsmaßnahme dar, weil solch ein Ventilator nur einen bestimmten Raum lüftet und sich nicht zentral auf sämtliche Räume auswirkt.

Diese Art an Ventilatoren zur Be - und Entlüftung werden vor allem im gewerblichen und industriellen Bereich verwendet. Wie die Fensterventilatoren können auch die Wandeinbauventilatoren vergleichsweise einfach montiert werden, da keine aufwändigen Maßnahmen mit Schächten oder Kanälen notwendig sind. Im Format sind diese Ventilatoren deutlich größer als die Varianten für Fenster, benötigen aber nur eine Öffnung in der Außenwand für den Einbau. Die Luft wird bei diesen Geräten direkt ins Freie geleitet.

Auch hier verrät der Name bereits den Standort der Ventilatoren – oben an der Deckenwand. Es handelt sich zudem um eine klassische Variante der Erzeugung eines angenehmen Raumklimas. Durch die Rotation der Ventilator - Flügel zirkuliert die Luft länger im Raum, was im Winter Heizkosten einspart. Ähnlich wie bei den Fensterventilatoren erfüllt diese Art der Geräte auch die Funktion, Schimmelbildung zu verhindern. Sollte nicht gerade ein Fenster oder eine Tür offenstehen, können Deckenventilatoren aber keine Luft austauschen, sondern verwirbeln lediglich die vorhandene Luft.

Bildmaterial:


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