Funktionsweise und Energieverbrauch von Infrarotheizstrahlern


Vor allem im Winter greifen Menschen auf Heizsysteme zurück, um ihre Wohn- oder Arbeitsräume warm zu bekommen. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Systeme: Fernwärme, Nachtspeicher-Heizungen, Gasheizungen oder auch Infrarotheizstrahler. Diese sind eine relativ neue Alternative, die aber immer größeren Zuspruch findet - und das nicht allein wegen der Energiesparsamkeit. Infrarotheizstrahler haben einige nicht von der Hand zu weisende Vorteile, die sie in vielen Einsatzgebieten zur attraktiven Alternative gegenüber herkömmlichen Heizsystemen machen.


1. Wie funktioniert Infrarotstrahlung?
2. Wie hoch ist der Energieverbrauch?
3. Welche Vorteile und Nachteile gibt es?
4. Wo werden Infrarotheizstrahler eingesetzt?

1. Wie funktioniert Infrarotstrahlung?


In Physik werden elektromagnetische Wellen im Spektralbereich zwischen dem sichtbaren Licht und der eher unbekannten Terahertzstrahlung als Infrarotstrahlung bezeichnet. Sie ist ein Teil der Wärmestrahlung, weswegen sie zur Wärmerzeugung verwendet wird. Die Wärme kann mit der des Sonnenlichts verglichen werden. Zudem wärmt die Strahlung nicht die Luft, sondern nur die Oberflächen, auf die sie gerichtet ist - Wände, Sitzgelegenheiten oder auch Menschen. Diese Wärme funktioniert demnach eher punktuell, hat aber einen großen Vorteil gegenüber der herkömmlichen Methode, die Luft zu erwärmen: Es geht weniger Wärme durch das Aufsteigen der warmen Luft verloren. Aus diesem Grund wird die Luftzirkulation eingedämmt. Wenn keine warme Luft nach oben steigt, kann hierdurch auch keine Luftbewegung verursacht werden. Vor allem für Stauballergiker ist dies von Vorteil, da der Staub so nicht durch die Zirkulation der Luft aufgewirbelt wird.

2. Wie hoch ist der Energieverbrauch?


Infrarotheizstrahler laufen über Strom. Das bedeutet, dass Energieeffizienz wichtig ist, damit sie die Energiekosten nicht in die Höhe treiben. Da die Wärme von den angestrahlten Objekten effizient angenommen wird, ist die Wärmeerzeugung sehr effektiv und zudem kurzfristiger möglich als bei einer Heizung. Diese muss erst die Luft um sie herum erwärmen, wovon einige Wärme dann nutzlos an der Zimmerdecke verbleibt. Da das bei Infrarotheizstrahlern nicht passiert, ist die Wärmeerzeugung effektiver und damit der Energieverbrauch geringer. Gegenüber Gasheizsystemen haben die Infrarotheizstrahler eine Kostenersparnis von bis zu 60 Prozent. Bis zu 30 Prozent ist die Ersparnis gegenüber herkömmlichen Elektroheizungen. Einen Beitrag zum Umweltschutz ist durch die Infrarotstrahler ebenfalls möglich: Wenn der Strom von erneuerbaren Energien bezogen wird, wird auch der Infrarotheizstrahler damit versorgt. Neben der Energieersparnis kommt dieses Heizsystem bei der Wahl des richtigen Stromanbieters also auch der Umwelt zu Gute.

 

3. Welche Vorteile und Nachteile gibt es?


Zu den Vorteilen gehört die Wärmeerzeugung direkt an den Objekten: So ist es selbst im Freien oder in zugigen Räumen möglich, Wärme aufzubauen. Auch große Räume können effizient beheizt werden, ohne dass zu viel Wärme durch die Luftzirkulation verloren geht. Ein weiterer Vorteil ist die sofortige Wärmewirkung: Sobald der Infrarotheizstrahler eingeschaltet wird, ist die Wärme auf der Haut oder auf dem angestrahlten Objekt zu spüren. Anders als bei herkömmlichen Heizsystemen, bei denen die Luft erst ausreichend erwärmt werden muss, ehe die Wärmewirkung eintritt. Der Nachteil liegt allerdings auch in dieser Art der Wärme selbst: Diese ist örtlich begrenzt, da sich die Luft nicht mit aufheizt - sie kann Infrarotstrahlung nicht aufnehmen und wird deswegen dadurch auch nicht erwärmt. Während es also rund um das Sofa im Wohnzimmer kuschelig warm ist, wird es auf dem Flur weiterhin kühler sein. Ein weiterer Nachteil, der allerdings nicht stark ins Gewicht fällt, ist die Messbarkeit der Wärme: Da sich die Luft nicht oder nur sehr begrenzt mit aufheizt, ist es nicht möglich, mit einem herkömmlichen Thermometer die Lufttemperatur zu messen. Statt auf die Anzeige eines Thermometers zu achten, muss mit den Infrarotstrahler also nach eigenem Ermessen entschieden werden, ob es warm genug ist. Dies sollte aber kein Problem darstellen. Wer dennoch die genaue Temperatur wissen möchte, kann diese mit einem speziellen Infrarotthermometer messen.

 

4. Wo werden Infrarotheizstrahler eingesetzt?


Die Einsatzgebiete der Infrarotheizstrahler sind vielfältig. Sie können beispielsweise in der Industrie, Gastronomie oder im Wohnbereich eigesetzt werden. Die Gastronomie benutzt Infrarotheizstrahler besonders gern, um beispielsweise für Wärme auf Terrassen zu sorgen, wenn es draußen etwas kühler wird. In der Industrie werden die Heizstrahler vor allem in großen Hallen eingesetzt, damit diese nicht durch Heizungen erwärmt werden müssen - was bei der Luftmenge in den Hallen meist ein unmögliches Unterfangen ist. Zudem sorgt die eingedämmte Luftzirkulation dafür, dass wenig Staub in der Luft ist. Dies ist für einige Produktionsschritte bei verschiedenen Materialien von Vorteil, wenn an diese kein Staub kommen darf. Im Wohnbereich werden diese Heizstrahler ebenfalls eingesetzt. Sie können fest installiert werden oder als tragbare Geräte immer wieder woanders aufgestellt werden, je nachdem in welchem Raum der Infrarotheizstrahler gerade benötigt wird. Im Wellnessbereich kommt diese Wärmetechnik ebenfalls zum Einsatz, beispielsweise in elektrischen Saunen. Ganz abseits dieser Einsatzmöglichkeiten kann sie auch für die Tierhaltung verwendet werden. Sie sorgen für ein perfektes Klima im Winter für Fohlen, Küken und andere junge Tiere.

Infrarotheizstrahler können vielfältig eingesetzt werden und gerade das macht sie immer attraktiver. Dazu kommt die Energiekostenersparnis, die in Zeiten steigender Energiepreise nicht zu verachten ist. Nachhaltiges Heizen und das Einsparen von Energiekosten ist mit den Heizstrahlern nicht nur in der Industrie und Gastronomie möglich, sondern auch im Wohnbereich - solange der Strom über nachhaltige Ressourcen bezogen wird.