Berliner, Kölner, Dortmunder Lüftung

Unter Lüftung versteht man den Luftmengenaustausch von geschlossenem Innenraum zur Umwelt. Durch Alltagstätigkeiten entstandene Luftfeuchtigkeit im Wohnraum und hohe CO2 Werte werden dabei ausgeglichen und auf ein verträgliches Maß reduziert. Zur Unterstützung der natürlichen Lüftung und besonders zum Erreichen fensterloser, innenliegender Räume hat sich die Installation von Lüftungsschächten bewährt. In Altbauten wurde damit ein Mindestluftwechsel ganz ohne den Einbau moderner Ventilatoren garantiert.

Wir wollen uns in diesem Ratgeber mit den drei bekanntesten Verfahren der Schachtlüftung, der Berliner, Kölner und Dortmunder Lüftung, beschäftigen und Ihnen die Vor- und Nachteile jeder Methode näherbringen.

In Altbauten ohne moderne selbststeuernde Lüftungsanlagen, hängt die Frischluftzufuhr ganz oder teilweise von der manuellen Betätigung der Hausbewohner ab. Wie oft und wie lange entgegen der Empfehlungen vier Mal täglich Querzulüften, tatsächlich durchlüftet wird, bestimmen folgenden Faktoren:

  • Relative Luftfeuchtigkeit
  • Allergikerhaushalt (Pollen vs. Hausstaub)
  • Jahreszeit und Klimazone
  • Schimmel und Feuchtschäden oder trockene Wände
  • Kälte- und Zugluftempfindlichkeit der Bewohner
  • Eigenständige Aktivität der Anwohner (Lust zu Lüften)
  • Anwesenheitszeit zu Hause (Zeit zu Lüften)
  • Innenliegender Raum ohne Fenster

Zur Unterstützung der natürlichen Lüftung spielt die Schachtlüftung (ohne Ventilatoreinsatz) vor allem in fensterlosen Feuchträumen (Küche, Bad, Gästetoilette, Hauswirtschaftsraum) eine Rolle.


Schachtlüftung allgemein


Schachtlüftung wird ohne motorisierte Lüftungstechnik betrieben und gehört damit zu der natürlich oder auch freien Lüftungsart. Der Auftrieb funktioniert über Temperatur- und Druckunterschiede wie in einem Schornstein (Kamineffekt). Verbrauchte (warme) Luft hat eine geringere Dichte und ist somit leichter als kühle Frischluft, sie steigt bei korrekter Konstruktion durch den Abluftschacht nach oben. Jeder Abluftraum wird über einen eigenen Schacht mit der Außenwelt verbunden. Die Schächte sollten laut DIN 1946-6 auf möglichst direktem Weg über das Dach nach unten verlaufen, um ausreichende Abluftleistung zu gewährleisten. Frischluft z.B. aus Zulufträumen sollte bestenfalls auf Höhe der Zimmerdecke in den Raum eintreten, um die Wärmeenergie der oberen Luftschicht zum Temperaturangleich zu nutzen.
Auch Außenluftdurchlässe z.B. durch vorhandenen Rohre und Kanäle gehören zu der Schachtlüftung.


Schachtlüftung auf Berliner, Kölner und Dortmunder Art


Erhöhte Luftfeuchtigkeit und Schadstoffe innenliegender Sanitärräume und Küchen können auf natürlichem Wege nach Art der Berliner, Kölner und Dortmunder Schachtlüftung entweichen. Alle drei Varianten führen Abluftschächte über das Dach, unterscheiden sich aber in der Art der Frischluftzufuhr.

Berliner Lüftung

  • Nach Energiesparverordnung nicht mehr zulässig!
  • Zugluft möglich

Verbrauchte Luft wird, wie bereits beschrieben, über einen Entlüftungsschacht aus dem Raum abgeleitet. Zuluft strömte über die undichte Außenwand und Fensterfugen von Nachbarräumen ins Gebäude und gelangte durch Türschlitzte oder verkürzte Türen in den Feuchtraum. Auf weitere bauliche Maßnahmen wie Zuluft-Schächte wurde gänzlich verzichtet. Im Laufe der energetischen Sanierung werden Häuser mittlerweile wesentlich besser abgedämmt, wodurch die Berliner Lüftung hinfällig geworden ist.

Dortmunder Lüftung

  • Keine Zuglufterscheinung durch vorgewärmte Luft
  • Zuluftzufuhr indirekt über den Flur

Die Zuluft wird über einen eigenen Querschacht in den Flur geführt. Dort wird sie von der Heizung erwärmt und gelangt erst dann, z.B. über Überströmgitter in den Zimmertüren, in die übrigen Räume. Kalte Zugluft wird durch die Vermengung mit der beheizten Flurluft ausgeschlossen.

Kölner Lüftung

  • Eigener Zu- und Abluftschacht
  • Je nach Wetterlage Zuglufterscheinung
  • Baulicher Aufwand bei mehreren Feuchträumen

Der Feuchtraum hat je einen eigenen, direkten Zu- und Entlüftungsschacht. Dabei kann es zu kalter Zugluft kommen, denn die Zuluft strömt ohne Vorwärmende Maßnahmen direkt in den fensterlosen Raum ein.


Die Alternative: Schachtlüftung mit Ventilatoren


Genießen Sie die Vorzüge moderner Lüftungstechnik mit unseren Kleinraumventilatoren zum Schachteinbau. Über Zeitschaltuhr und Timer lässt sich die Lüftungsleistung automatisch regeln und an die wechselnde Luftfeuchtigkeit im Raum anpassen. Da sich die Geräte in bereits vorhandene Rohre und Schächte im Mauerwerk einbauen lassen, ist die Installation oftmals mit wenigen Handgriffen erledigt und lässt sich nicht nur in der Bauphase, sondern auch im bestehenden Gebäude integrieren. Hochwertige Ausstattung wie Raumluftfilter und Schalldämpfer runden die Angebote der verschiedenen Hersteller ab.

Die Vorteile der Schachtlüftung mit Ventilatoren (Ausstattung variiert je nach Hersteller):

  • technisch verstärkte Luftleistung
  • hohe Druckstabilität
  • Einstellung von Geschwindigkeit und Nachlaufzeit
  • Kopplung mit Lichtschalter oder Bewegungssensor möglich
  • Automatische Reaktion auf hohe Luftfeuchtigkeit
  • leichter Einbau in Rohre und vorhandene Schächte
  • Einsatz von Luftfiltern gegen Gerüche, Staub und allergieauslösenden Partikeln
  • Rückschlagkappe verhindert Einzug von Kaltluft
  • keine Zuglufterscheinung
  • im Alt- und Neubau verwendbar
  • leichte Reinigung, geringer Wartungsaufwand
  • Einbau flexibel, nachträglich auch in bereits eingerichteten Räumen
  • Reversible Geräte mit Wärmerückführung

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Quellen:
http://www.schornsteinfegermeister.de/schornsteinfeger-glossar-lexikon-begriffserklaerungen/
http://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/6/Schachtlueftungssysteme
http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Gebaeudetechnik-Freie-Lueftung_2466139.html